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Fachinformation zu Timonil®/- retard:Desitin Pharma GmbH
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N03AF01
Wirkungsmechanismus
Der Wirkungsmechanismus von Carbamazepin, der Wirksubstanz von Timonil, ist nur teilweise aufgeklärt. Carbamazepin stabilisiert übererregte Nervenmembranen, hemmt repetitive neuronale Entladungen und vermindert die synaptische Ausbreitung von exzitatorischen Impulsen.
Eventuell stellt die Hemmung der repetitiven Auslösung natriumabhängiger Aktionspotentiale in depolarisierten Neuronen durch die aktivitätsund spannungsabhängige Blockade von Natriumkanälen den wichtigsten Wirkmechanismus dar. Während die Verminderung der Glutamat-Freisetzung und die Stabilisierung neuronaler Membranen hauptsächlich für die antiepileptische Wirkung verantwortlich sein dürften, könnte der hemmende Effekt auf den Dopaminund Noradrenalin-Umsatz verantwortlich sein für die antimanischen Eigenschaften von Carbamazepin.
Pharmakodynamik
Klinische Wirksamkeit
Als Antiepileptikum umfasst Timonil folgendes Wirkungsspektrum: Einfache und komplexe partielle Anfälle mit und ohne sekundärer Generalisation; generalisierte tonisch-klonische Anfälle sowie Kombinationen dieser Anfallsformen.
In einigen, aber nicht in allen, klinischen Studien mit Carbamazepin als Monotherapie bei Patienten mit Epilepsie insbesondere Kinder und Heranwachsende wurde über einen psychotropen Effekt berichtet, welcher einen günstigen Einfluss auf Aufmerksamkeit und kognitives Verhalten, auf Symptome von Angst und Depression sowie ferner eine Verminderung von Irritabilität und Aggressivität zeigt.
Als Neuropharmakon ist Timonil bei einer Anzahl von neurologischen Erkrankungen klinisch wirksam, es vermindert z.B. paroxysmale Schmerzattacken bei idiopathischer und sekundärer Trigeminusneuralgie. Zusätzlich wurde mit Carbamazepin ein Linderungseffekt bei neurologischen Schmerzen in verschiedenen Situationen beobachtet. Beim Alkohol-Entzugssyndrom erhöht Timonil die erniedrigte Krampfschwelle und wirkt günstig auf die Entzugssymptome (z.B. Übererregbarkeit, Tremor, Gangunsicherheit).
Als Psychotropikum erwies sich Carbamazepin als klinisch wirksam bei affektiven Störungen, z.B. zur Behandlung der akuten Manie sowie zur Dauertherapie von manisch-depressiven bipolaren affektiven Störungen, entweder als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Neuroleptika, Antidepressiva oder Lithium-Präparaten.