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Fachinformation zu Diazepam Desitin® rectal tubes:Desitin Pharma GmbH
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Diazepam.
Hilfsstoffe
Benzoesäure (E 210) 2,5 mg, Natriumbenzoat (E 211) 122,5 mg, Ethanol 96%, Benzylalkohol 37,5 mg, Propylenglycol 1000 mg pro 2,5 ml.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Behandlung von Fieberkrämpfen und anderer Krampfzustände z. B. im Zusammenhang mit Epilepsie

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere der Krankheit. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering wie möglich zu halten. Die rektale Verabreichung eignet sich in Fällen, in denen eine i.v.-Verabreichung oder orale Anwendung schwierig oder nicht angezeigt ist. Abhängig von der rektal zu applizierenden mg-Menge Diazepam ist möglichst die kleinste Anzahl rectal tubes anzuwenden. Zur optimalen individuellen Medikation stehen die rectal tubes in zwei Wirkstärken (mit 5 und 10 mg Diazepam) zur Verfügung.
Erwachsene und Kinder über 6 Jahre: 10 mg.
Kinder 1–6 Jahre, alte und schwache Patienten: 5 mg.
Therapiedauer
Die Anwendungsdauer wird vom Arzt bestimmt.
Das Präparat eignet sich vor allem zur akuten klinischen Intervention, weniger zur chronischen Therapie. Die Anwendungsdauer des Präparates ist bei akuten Krankheitsbildern auf Einzelgabe oder wenige Tage zu beschränken.
Die längerfristige Behandlung mit Diazepam Desitin kann zu einer Abhängigkeit führen. Diazepam Desitin sollten deshalb nur nach sorgfältiger Prüfung der Indikation über längere Zeit angewendet werden. Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen sollte die Dosis stufenweise reduziert werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder unter 1 Jahr sollten Diazepam nur bei Convulsionen erhalten (0,5–1,0 mg/kg Körpergewicht).
Kinder unter 3 Monaten sollten Diazepam nur im Spital erhalten.
Warnung! Die Präsenz der Hilfsstoffe Alcohol benzylicus, E 211 (Natrium benzoicum) und E 210 (Benzoesäure) ist zu beachten.
Alte und schwache Patienten erhalten nur Kinderdosen.
Art der Anwendung
Die Lösung wird rektal appliziert.
Kinder möglichst in Bauch- oder Seitenlage, Erwachsene in Seitenlage bringen. Eine exakte Dosierung ist nur möglich, wenn die gemäss oben erwähnten Ausführungen berechnete Einzeldosis der Verabreichung des kompletten Inhaltes einer Tube entspricht.
1. Folienpackung aufreissen, Verschlusskappe drehen und abnehmen.
2. Die ganze Länge der rectal-tube-Spitze in den After einführen (bei Neugeborenen und Kleinstkindern nur ca. bis zur Hälfte); rectal tube dabei mit der Spitze nach unten halten. Den Inhalt der rectal tube durch kräftigen Druck mit Daumen und Zeigefinger komplett entleeren.
3. Unter fortgesetztem Zusammendrücken rectal tube herausziehen, um ein Zurücksaugen der Lösung zu verhindern. Anschliessend dem Patienten die Gesässbacken einige Zeit zusammendrücken.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegen Diazepam oder andere Benzodiazepine oder einem Hilfsstoff gemäss Zusammensetzung, Myasthenia gravis, schwere respiratorische Insuffizienz, Schlafapnoe-Syndrom, schwere Leberinsuffizienz, chronische Abhängigkeit von anderen Mitteln einschliesslich Alkohol. Die rectal tubes sollen nicht an Frühgeborene verabreicht werden (Benzylalkohol).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Relative Einschränkungen
Bei schwerwiegenden organischen Veränderungen, wie z.B. hirnorganischer oder kardiorespiratorischer Insuffizienz, Leber- und Niereninsuffizienz, bei geschwächten oder älteren Patienten können die Toleranzgrenzen von Patient zu Patient ändern. Es ist bekannt, dass es bei Verwendung von Benzodiazepinen zu paradoxen Reaktionen wie Ruhelosigkeit, Agitation, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wutausbrüchen, Alpträumen, Halluzinationen, Psychosen, auffälligem Verhalten und anderen Verhaltungsstörungen kommen kann. In solchen Fällen sollte das Arzneimittel abgesetzt werden. Solche Reaktionen treten häufiger bei Kindern und älteren Patienten auf. Bei kreislauflabilen und älteren Patienten oder solchen mit kardiorespiratorischer Insuffizienz ist Vorsicht am Platze.
Besondere Vorsicht ist auch bei Patienten mit Alkohol- oder Drogen-Abusus in der Anamnese geboten.
Risiko bei gleichzeitiger Anwendung von Opioiden
Eine gleichzeitige Anwendung von Diazepam und Opioiden kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und zum Tod führen. Angesichts dieser Risiken sollte eine Verschreibung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Wirkstoffen zusammen mit Opioiden Patienten vorbehalten bleiben, für die keine anderen Behandlungsoptionen bestehen. Wenn entschieden wird, Diazepam zusammen mit Opioiden zu verschreiben, sollte die niedrigste wirksame Dosis gewählt und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In dieser Hinsicht wird dringend empfohlen, die Patienten und ggf. deren Betreuer auf solche Symptome hinzuweisen (siehe Abschnitt «Interaktionen»).
Vigilität
Diazepam kann die Wirkung von Psychopharmaka, Alkohol und anderen zentralwirksamen Stoffen potenzieren.
Dem Patienten ist zu empfehlen, kein Fahrzeug zu lenken und gefährliche Maschinenarbeit zu unterlassen, da Diazepam die individuelle Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt.
Hilfsstoffe
Ein rectal tube enthält 2,5 mg Benzoesäure und 122,5 mg Natriumbenzoat pro 2,5 ml entsprechend 1 mg/ml Benzoesäure und 49 mg/ml Natriumbenzoat.
Benzoesäure und Natriumbenzoat können lokale Reizungen hervorrufen und durch einen möglicherweise cholinergen Mechanismus nicht-immunologische lokale Sofortreaktionen hervorrufen. Die Resorption durch die unreife Haut von Neugeborenen ist signifikant.
Ein rectal tube enthält 1000 mg Propylenglycol pro 2,5 ml entsprechend 400 mg/ml. Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.
Ein rectal tube enthält 37,5 mg Benzylalkohol pro 2,5 ml entsprechend 15 mg/ml.
Benzylalkohol kann allergische Reaktionen und leichte lokale Reizungen hervorrufen.

Interaktionen

Bei der Kombination von Diazepam Desitin mit anderen zentral wirkenden Pharmaka, wie Neuroleptika, Anxiolytika/Sedativa, Antidepressiva, Hypnotika, Antikonvulsiva, Narkoanalgetika, Anästhetika und sedierenden Antihistaminika ist zu berücksichtigen, dass ihre Wirkungen sich gegenseitig verstärken können.
Dagegen sind keine Wechselwirkungen mit gängigen Antidiabetika, Antikoagulantien und Diuretika bekannt.
Wegen der Verstärkung der sedierenden Wirkung ist vom gleichzeitigen Genuss von Alkohol abzuraten.
Es besteht eine potentiell relevante Wechselwirkung zwischen Diazepam und Pharmaka, die bestimmte Leberenzyme hemmen (insbesondere Cytochrom P 450 III A). Es gibt Daten, dass diese Pharmaka die Pharmakokinetik von Diazepam verändern und zu einer verstärkten und verlängerten Sedierung führen können. Bisher ist bekannt, dass diese Reaktion mit Cimetidin, Ketoconazol, Fluvoxamin, Fluoxetin, Disulfiram und Omeprazol auftritt.
Theophyllin kann die Wirkung von Diazepam hemmen.
Ferner liegen Berichte vor, laut denen Diazepam die metabolische Elimination von Phenytoin verändert.
Cisaprid kann zu einer zeitweiligen Erhöhung der sedierenden Wirkungen von oral verabreichten Benzodiazepinen führen, da es deren Resorption beschleunigt.
Rifampicin besitzt eine starke enzyminduzierende Wirkung in der Leber, wodurch der Stoffwechsel von Diazepam in der Leber verstärkt wird.
Opioide
Bei gleichzeitiger Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Wirkstoffen mit Opioiden erhöht sich aufgrund der additiven ZNS-dämpfenden Wirkung das Risiko einer Sedierung, Atemdepression, eines Komas und des Todes. Die Dosierung und Dauer einer gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft, Stillzeit

Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus. Diazepam Desitin sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig. Diazepam geht sowohl in den Fötus wie auch in die Muttermilch über. Im 1. Trimenon wurden in einigen (nicht in allen) retrospektiven Studien Hinweise auf vermehrte fötale Missbildungen gefunden. Bei Neugeborenen, deren Mütter mit Diazepam behandelt wurden, können Muskelrelaxation, Atem- und Saugstörungen, Hypothermie und Hypotonie auftreten («Floppy Infant Syndrom»). Eine Verabreichung von Diazepam Desitin während der Schwangerschaft und der Stillperiode sollte deshalb vermieden werden, ausser wenn eine vitale oder zwingende Indikation für die Mutter vorliegt.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Diazepam Desitin hat einen ausgeprägten Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Dem Patienten ist zu empfehlen, kein Motorfahrzeug zu lenken und keine gefährlichen Maschinen zu bedienen, da die individuelle Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt wird. Ferner ist der Patient vor gleichzeitigem Alkoholgenuss zu warnen.

Unerwünschte Wirkungen

Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Benommenheit und Muskelschwäche; sie sind normalerweise dosisabhängig und verschwinden bei Reduktion der Dosis.
Erkrankungen des Nervensystems
Ataxie, Dysarthrie, verwaschene Sprache, Kopfschmerzen, Tremor, Schwindel. Anterograde Amnesie kann bei therapeutischen Dosen vorkommen, wobei das Risiko bei zunehmender Dosierung steigt. Amnesien können von inadäquatem Verhalten begleitet sein.
Psychiatrische Erkrankungen
Paradoxe Reaktionen wie Ruhelosigkeit, Agitation Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wut, Albträume, Halluzinationen, Psychosen, auffälliges Verhalten und andere unerwünschten Wirkungen auf das Verhalten können erfahrungsgemäss beim Gebrauch von Benzodiazepinen auftreten. In solchen Fällen soll das Arzneimittel abgesetzt werden. Die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens ist bei Kindern und bei älteren Patienten grösser.
Verwirrtheit, emotionale Verarmung, reduzierte Aufmerksamkeit, Depressionen, gesteigerte oder verminderte Libido.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelschwäche. Über ein höheres Risiko für Stürze und Knochenbrüche bei älteren Benzodiazepin-Anwendern wurde berichtet.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Übelkeit, Unterleibsschmerzen, Mundtrockenheit oder vermehrter Speichelfluss (Hypersalivation), Diarrhö, Verstopfung und andere Magen-Darm-Störungen.
Augenerkrankungen
Doppelbilder, verschwommenes Sehen.
Gefässerkrankungen
Hypotension, Kreislaufdepression.
Untersuchungen
Unregelmässiger Puls, sehr selten erhöhte Transaminasen, erhöhte alkalische Phosphatase.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Inkontinenz, Harnverhalt.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Hautausschläge.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Schwindel.
Herzerkrankungen
Herzversagen einschliesslich Herzstillstand.
Eine kardio-respiratorische Depression kann bei rektaler Applikation von Diazepam auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Atemdepression einschliesslich Atemstillstand.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten Gelbsucht.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
Eine absichtliche oder versehentliche Überdosierung von Diazepam Desitin allein ist selten lebensbedrohlich. Die Symptome bestehen vor allem in einer Verstärkung der therapeutischen Wirkungen (Sedierung, Muskelschwäche, tiefer Schlaf) oder aber in einer paradoxen Erregung. In den meisten Fällen genügt es abzuwarten und die Vitalfunktionen zu überwachen. Extrem starke Überdosierungen, besonders in Kombination mit anderen zentral wirkenden Pharmaka, sowie Alkohol, können Koma, Areflexie, kardio-respiratorische Depression und Apnoe zur Folge haben, welche entsprechende Gegenmassnahmen erfordern (Beatmung, Unterstützung des Kreislaufs).
Behandlung
Als spezifische Therapie empfiehlt sich die Verabreichung des Benzodiazepinantagonisten Flumazenil.
Die Vitalfunktionen des Patienten überwachen und die je nach klinischem Zustand des Patienten angezeigten unterstützenden Massnahmen einleiten. Bei den Patienten kann insbesondere eine symptomatische Behandlung von kardiorespiratorischen oder zentralnervösen Wirkungen erforderlich sein.
Falls die ZNS-Dämpfung schwerwiegend ist, sollte die Verabreichung von Flumazenil (Anexate®), einem Benzodiazepinantagonisten, erwogen werden. Die Verabreichung sollte jedoch unter engmaschiger Überwachung erfolgen. Das Präparat besitzt eine kurze Halbwertzeit (rund eine Stunde), deshalb müssen Patienten, denen Flumazenil verabreicht worden ist, nach Ausklingen der Wirkungen überwacht werden. Bei der Verwendung von Flumazenil bei mit Benzodiazepinen behandelten Epileptikern ist Vorsicht geboten.
Flumazenil ist nach der Einnahme von Arzneimitteln, welche die Schwelle für Krampfanfälle senken (z.B. trizyklische Antidepressiva), mit grösster Vorsicht anzuwenden. Für weitere Informationen über die korrekte Anwendung von Flumazenil (Anexate®) soll die Fachinformation des Präparats konsultiert werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N05BA01
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Diazepam ist ein Benzodiazepinderivat, das sedativ, anxiolytisch, muskelrelaxierend und antikonvulsiv wirkt. Der Effekt erfolgt hauptsächlich über die Beeinflussung subkortikaler Zentren im limbischen System. Diazepam verstärkt die inhibitorischen Effekte des Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure (GABA).
Die rektale Applikation mit Diazepam Desitin gewährt einen raschen Wirkungseintritt (innerhalb von 3-7 Minuten).
Klinische Wirksamkeit
Siehe Abschnitt «Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik».

Pharmakokinetik

Absorption
Diazepam wird rasch und nahezu vollständig aus dem Enddarm-Trakt resorbiert (Bioverfügbarkeit nahezu 100%). Der Eintritt der therapeutischen Wirkung erfolgt in der Regel 3-7 Minuten nach Verabreichung einer rectal tube.
Distribution
Die Plasmaeiweissbindung von Diazepam ist hoch (96–98%). Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 1 l/kg und nimmt mit steigendem Lebensalter zu.
Diazepam und seine Metaboliten sind liquor- und plazentagängig, und werden ebenfalls in der Muttermilch ausgeschieden.
Eine Korrelation der therapeutischen Wirkung mit der Plasmakonzentration von Diazepam ist selten feststellbar, da aktive Metaboliten zum klinischen Effekt beitragen.
Metabolismus
Diazepam wird in der Leber zu den biologisch aktiven Metaboliten Desmethyldiazepam und Oxazepam verstoffwechselt, die hauptsächlich im Urin (ca. 70%) vorwiegend als Konjugate ausgeschieden werden.
Elimination
Die Eliminationshalbwertzeit des Diazepam beträgt ca. 20–45 Stunden. Der Verlauf der Eliminationskurve ist biphasisch mit einer initialen Verteilungsphase und einer terminalen Eliminationsphase.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Halbwertzeit von Diazepam kann bei Frühgeborenen, im Alter und bei Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen verlängert sein.
Diazepam Desitin sollte deshalb mit Vorsicht eingesetzt werden.

Präklinische Daten

Mutagenität
Mehrere Untersuchungen lieferten schwache Hinweise auf ein mutagenes Potential in hohen Konzentrationen, die jedoch weit oberhalb der therapeutischen Dosierung beim Menschen liegen.
Kanzerogenität
Das karzinogene Potenzial von oral verabreichtem Diazepam wurde an verschiedenen Nagern untersucht. Eine Zunahme der Häufigkeit von Leberzellkarzinomen trat bei männlichen Mäusen auf. Bei weiblichen Mäusen, Ratten, Hamstern oder Wüstenrennmäusen wurde keine signifikante Erhöhung in Bezug auf die Häufigkeit von Tumoren beobachtet.
Fertilitätsstörungen
Reproduktionsstudien bei Ratten, denen vor und während der Paarung sowie während der gesamten Trächtigkeit und Säugezeit orale Dosen von 100 mg/kg/Tag verabreicht worden waren, ergaben eine Abnahme der Zahl der Trächtigkeiten und eine geringere Zahl überlebender Jungtiere.
Teratogenität
Diazepam erwies sich als teratogen, wenn es Mäusen in Dosierungen von 45–50 mg/kg/Tag, 100 mg/kg/Tag und 140 mg/kg/Tag und Hamstern in einer Dosierung von 280 mg/kg verabreicht wurde. Im Gegensatz dazu wurde keine Teratogenität beobachtet, wenn Diazepam Ratten in Dosierungen von 80 und 300 mg/kg/Tag sowie Kaninchen in Dosierungen von 20 und 50 mg/kg/Tag verabreicht wurde.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Verwendbar bis» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

54467 (Swissmedic).

Packungen

Diazepam Desitin rectal tubes 5mg
Rectal tubes: 5 mit je 2,5 ml Rektallösung [B]
Diazepam Desitin rectal tubes 10mg
Rectal tubes: 5 mit je 2,5 ml Rektallösung [B]

Zulassungsinhaberin

Desitin Pharma GmbH, Liestal

Stand der Information

Dezember 2022