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Fachinformation zu Trileptal®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Interaktionen

Hormonellen Kontrazeptiva: Patientinnen im gebärfähigen Alter sind darauf hinzuweisen, dass der gleichzeitige Gebrauch von Trileptal und hormonellen Kontrazeptiva den kontrazeptiven Schutz aufhebt (s. «Interaktionen»). Zusätzliche nicht-hormonelle Kontrazeptionsmassnahmen sollten bei Patientinnen, welche mit Trileptal behandelt werden, empfohlen werden.
Vitamin-B12-Mangel sollte entweder ausgeschlossen oder behandelt werden.
Alkohol: Patienten, die mit Trileptal behandelt werden, sollten auf Alkohol verzichten, da ein zusätzlicher sedativer Effekt eintreten kann.
Trileptal Suspension enthält Parabene, welche allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können.
Da die Suspension Sorbitol enthält (175 mg/ml), sollte sie nicht an Patienten mit hereditärer Fructoseintoleranz verabreicht werden. Die additive Wirkung gleichzeitig angewendeter Sorbitol (oder Fructose) -haltiger Arzneimittel und die Einnahme von Sorbitol (oder Fructose) über die Nahrung ist zu berücksichtigen. Der Sorbitolgehalt oral angewendeter Arzneimittel kann die Bioverfügbarkeit von anderen gleichzeitig oral angewendeten Arzneimitteln beeinflussen. Sorbitol kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen und kann eine leicht abführende Wirkung haben.
Trileptal Suspension enthält 25 mg Propylenglycol pro ml.
Trileptal Suspension enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Interaktionen
Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht über die Interaktionen von Oxcarbazepin mit anderen Antiepileptika. Zu Details wird auf den anschliessenden Text verwiesen.

Zusammenfassung der Interaktionen antiepileptischer Medikamente mit Trileptal

Antiepileptikum
Gleichzeitige Gabe von:

Einfluss von Trileptal auf das Antiepileptikum
Cmin:

Einfluss des Antiepileptikums auf MHD (**)
AUC:

Carbamazepin

0–22% Abnahme
(30% Zunahme von Carbamazepin-epoxid)

40% Abnahme

Clobazam

Nicht untersucht

kein Einfluss

Felbamat

Nicht untersucht

kein Einfluss

Lamotrigin

kein Einfluss (*)

kein Einfluss

Phenobarbital

14–15% Zunahme

30-31% Abnahme

Phenytoin

0–40% Zunahme

29-35% Abnahme

Valproinsäure

kein Einfluss

0-18% Abnahme

(*: kein Einfluss auf Cmin, AUC und Cmax)
(**: MHD: Monohydroxyderivat (pharmakologisch aktiver Metabolit von Oxcarbazepin))
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Oxcarbazepin
Starke Induktoren von Cytochrom P450 wie Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin oder Phenobarbital führen zu einer Erniedrigung der Plasma-/Serumspiegel von MHD um 29-40%. Bei gleichzeitiger Verabreichung von einem oder mehreren dieser Arzneimittel mit Oxcarbazepin sollte daher eine Kontrolle der Plasmaspiegel und/oder eine Dosisanpassung in Betracht gezogen werden.
Cimetidin, Erythromycin, Viloxazin, Warfarin und Dextropropoxyphen hatten keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von MHD.
Einfluss von Oxcarbazepin auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Enzymhemmung
Oxcarbazepin und sein pharmakologisch aktiver Metabolit (das Monohydroxyderivat, MHD) hemmen CYP2C19. Daher können Wechselwirkungen auftreten, wenn hohe Dosen Trileptal zusammen mit Arzneimitteln verabreicht werden, die von CYP2C19 metabolisiert werden (z.B. Phenytoin). Die Plasmaspiegel von Phenytoin nahmen um bis zu 40% zu bei Verabreichung von Trileptal in Dosen von über 1200 mg/d (s. Tabelle oben). In diesem Fall kann eine Dosisreduktion des gleichzeitig verabreichten Phenytoins notwendig sein (s. «Dosierung/Anwendung»).
Enzyminduktion
Oxcarbazepin und MHD sind in vitro und in vivo schwache Induktoren der Cytochrome CYP3A4 und CYP3A5, die hauptsächlich für den Metabolismus z.B. von Dihydropyridin Kalzium-Antagonisten (z.B. Felodipin), Immunsuppressiva (z.B. Ciclosporin, Tacrolimus), oralen Kontrazeptiva (s. unten) und einigen anderen Antiepileptika (z.B. Carbamazepin) verantwortlich sind. Dies führt zu einem niedrigeren Serumspiegel dieser Arzneimittel.
In vitro induzieren Oxcarbazepin und MHD nur schwach die UDP-Glucuronyltransferase (nicht-spezifische UGT-Enzym Studie). Daher scheint ein klinisch relevanter Effekt von Oxcarbazepin und MHD in vivo auf Arzneimittel, die hauptsächlich durch Konjugation mittels UDP-Glucuronyltransferasen eliminiert werden, unwahrscheinlich.
Trotz des schwachen Induktionspotentials von Oxcarbazepin und MHD kann bei der Beendigung der Behandlung mit Trileptal eine Dosisverringerung der gleichzeitig gegebenen Arzneimittel notwendig werden; darüber sollte aufgrund der klinischen Überwachung und Kontrolle der Plasmaspiegel entschieden werden.
Bei Trileptal wurde keine Autoinduktion beobachtet.
Hormonale Kontrazeptiva: In einer Studie mit einem kombinierten Kontrazeptivum (Ethinylestradiol und Levonorgestrel) wurde bei gleichzeitiger Verabreichung von Oxcarbazepin die mittlere AUC von Ethinylestradiol und Levonorgestrel um 48-52% bzw. 32-52% erniedrigt. Andere hormonale Kontrazeptiva wurden nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Trileptal kann daher die kontrazeptive Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva in relevanter Weise reduziert sein (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), und es sollten andere zuverlässige Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.
Trizyklische Antidepressiva
In den klinischen Studien wurden keine klinisch relevanten Interaktionen beobachtet.
Pharmakodynamische Interaktionen
Die Kombination von Lithium mit Oxcarbazepin kann zu erhöhter Neurotoxizität führen.