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Fachinformation zu Valproat Sandoz®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Dosierung/Anwendung

Mädchen, Frauen im gebärfähigen Alter und schwangere Frauen
Die Behandlung mit Valproat sollte von einem Arzt, der in der Betreuung von Patienten mit Epilepsie oder bipolaren Störungen erfahren ist, eingeleitet und überwacht werden. Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter sollten nicht mit Valproat behandelt werden, ausser bei ausbleibender Wirkung aller medikamentösen Alternativen oder Unverträglichkeit gegenüber allen medikamentösen Alternativen. In diesem Fall ist Valproat gemäss dem Schwangerschaftsverhütungsprogramm zu Valproat zu verschreiben und abzugeben (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Das Nutzen-Risiko-Verhältnis der Behandlung mit Valproat ist bei jeder Kontrolle während der regelmässigen Beobachtung der Behandlung sorgfältig erneut abzuwägen.
In Ausnahmesituationen, in denen Valproat die einzige Therapieoption für schwangere, an Epilepsie erkrankte Frauen ist, ist Valproat vorzugsweise als Monotherapie in der geringsten wirksamen Dosis und möglichst als Präparat mit verzögerter Freisetzung zu verschreiben, um Spitzenkonzentrationen im Plasma zu vermeiden. Die Tagesdosis von Präparaten ohne verzögerte Freisetzung sollte auf mindestens zwei Einnahmen verteilt werden (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Östrogenpräparate
Valproat verringert nicht die Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva. Östrogenpräparate, insbesondere bestimmte hormonelle Kontrazeptiva, können jedoch die Clearance von Valproat erhöhen. Dies kann zu einer Verringerung der Konzentration von Valproat im Serum und potenziell zu einer verminderten Wirksamkeit von Valproat führen. Der verschreibende Arzt muss das klinische Ansprechen (Anfallskontrolle und Stimmungskontrolle) zu Beginn der Therapie überwachen oder gegebenenfalls die Einnahme von Östrogenpräparaten unterbrechen. Die Überwachung des Blutspiegels von Valproat ist in Betracht zu ziehen (siehe «Interaktionen»).
1) Bei Epilepsie
Übliche Dosierung
Die Tagesdosis wird anhand des Alters und Gewichts des Patienten bestimmt; dabei müssen allerdings die individuell sehr unterschiedlichen Empfindlichkeiten gegenüber Valproat berücksichtigt werden.
Die optimale Dosis wird anhand des erzielten klinischen Ansprechens bestimmt; zusätzlich zu der klinischen Überwachung kann eine Messung der Plasmaspiegel durchgeführt werden, wenn die Anfälle nicht zufriedenstellend kontrolliert werden oder wenn Verdacht auf unerwünschte Nebenwirkungen besteht.
Primäre orale Monotherapie
Bei der Verwendung der Retardform kann die Tagesdosis in einer einzigen Gabe verabreicht werden. Die durchschnittliche Tagesdosis sollte vorzugsweise zu Beginn einer Mahlzeit verabreicht werden und beträgt in den meisten Fällen:
25 mg/kg bei Neugeborenen und bei Kindern,
20−25 mg/kg bei Jugendlichen,
20 mg/kg bei Erwachsenen und
15−20 mg/kg bei älteren Patienten.
Valproat Sandoz wird nach Möglichkeit eingeschlichen, wobei mit Tagesdosen von 10−15 mg/kg begonnen wird, die schrittweise alle zwei bis drei Tage erhöht werden, so dass die optimale Dosis etwa innerhalb einer Woche erreicht wird.
Eine Beobachtungsphase kann eingelegt werden, wenn in Monotherapie folgende Dosierungen erreicht sind: bei älteren Patienten 15 mg/kg/Tag, bei Erwachsenen und Jugendlichen 20 mg/kg/Tag und bei Säuglingen bzw. Kindern 25 mg/kg/Tag. Erweist sich die klinische Wirksamkeit als zufriedenstellend, so wird die erreichte Dosierung beibehalten.
Tägliche Dosen von über 25 mg/kg bei älteren Patienten, von über 30 mg/kg bei Erwachsenen und Jugendlichen und von über 35 mg/kg bei Kindern und Säuglingen sind, vor allem bei Monotherapie, nur selten notwendig.
Können die Anfälle mit diesen Dosen nicht kontrolliert werden, so kann die Dosissteigerung jedoch fortgesetzt werden; bei Tagesdosen von über 50 mg/kg ist die Verteilung auf drei Gaben pro Tag vorzuziehen, und es sind verstärkt klinische und biologische Kontrollen vorzusehen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kombination von Valproat Sandoz mit anderen Antiepileptika
Bei einer Kombination mit anderen Antiepileptika wird mit Natriumvalproat in gleicher Weise eingeschlichen wie bei primärer Monotherapie.
Die mittlere Tagesdosis bewegt sich im Allgemeinen ebenfalls auf gleicher Höhe wie bei der Monotherapie. In bestimmten Fällen kann es sich aber als notwendig erweisen, sie gegenüber der Monotherapie um 5−10 mg/kg zu erhöhen.
Selbstverständlich muss auch die Wirkung von Valproat Sandoz auf die gleichzeitig angewendeten anderen Antiepileptika berücksichtigt werden (siehe «Interaktionen»).
Ersatz einer antiepileptischen Vorbehandlung durch Valproat Sandoz
Bei allmählichem Übergang von der Behandlung mit anderen Antiepileptika zur Valproat Sandoz-Monotherapie wird genauso vorgegangen wie zu Beginn einer primären Valproat Sandoz-Monotherapie. Die Dosis bestimmter anderer Antiepileptika, vor allem der Barbiturate, wird zunächst reduziert, dann erfolgt für 2 bis 8 Wochen ein sukzessives Ausschleichen.
2) Bei manischen Episoden im Zusammenhang mit bipolaren Störungen
Die empfohlene Initialdosis beträgt 20 mg/kg/Tag. Diese Dosis ist möglichst schnell zu steigern, um die minimale therapeutische Dosis zu erreichen, welche den gewünschten klinischen Effekt erzielt.
Ein Valproat-Spiegel zwischen 45 μg/ml und 125 μg/ml ermöglicht es im Allgemeinen, den gewünschten klinischen Effekt zu erzielen.
Die zur Behandlung von bipolaren Störungen empfohlene Erhaltungsdosis liegt zwischen 1000 mg und 2000 mg täglich. In Ausnahmefällen kann die Dosis bis zu maximal 3000 mg täglich erhöht werden. Die Dosierung muss dem individuellen klinischen Ansprechen angepasst werden.
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit von Valproat zur Behandlung von manischen Episoden bei bipolaren Störungen wurde bei Patienten unter 18 Jahren nicht nachgewiesen. Für Informationen zur Sicherheit bei Kindern siehe «Unerwünschte Wirkungen».
3) Rezidivprophylaxe gegen manische Phasen im Rahmen bipolarer Störungen
Die Dosis zur Rezidivprophylaxe entspricht der kleinsten Dosierung, mit der beim betroffenen Patienten die akuten Symptome der Manie adäquat unter Kontrolle gehalten wurden. Die Tageshöchstdosis von 3000 mg sollte nicht überschritten werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Die Valproat Sandoz Retardtabletten mit Bruchrille sollen mit einem halben Glas Leitungswasser, Milch oder einem anderen alkoholfreien Getränk eingenommen werden.
Angesichts der verzögerten Freisetzung und der Art der Hilfsstoffe in der Zusammensetzung wird die inerte Matrix nicht im Magen-Darm-Trakt resorbiert; sie wird nach der Freisetzung des Wirkstoffs mit dem Stuhl ausgeschieden.