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Fachinformation zu Lamotrigin Sandoz®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Unerwünschte Wirkungen

Folgende unerwünschte Wirkungen wurden unter Lamotrigin in klinischen Studien bei Patienten mit Epilepsie oder bipolaren Störungen und/oder nach der Marktzulassung beobachtet. Sie sollen einen Überblick über das Gesamt-Sicherheitsprofil von Lamotrigin unabhängig von der Indikation geben. Einige dieser unerwünschten Wirkungen traten bei Kombinationstherapie in höherer Häufigkeit auf als unter einer Monotherapie. Die Mehrzahl der Daten stammt aus den Studien bei Epilepsie.
Bei der Klassifikation der unerwünschten Wirkungen wurde folgende Konvention gewählt: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Leukopenie, Thrombozytopenie.
Sehr selten: andere hämatologische Auffälligkeiten (u.a. Neutropenie, Anämie, Pancytopenie, aplastische Anämie, Agranulozytose, vereinzelt mit tödlichem Ausgang), Lymphadenopathie.
Nicht bekannt: hämophagozytische Lymphohistiozytosea (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Hypogammaglobulinämiea.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Aggressivität, Reizbarkeit, Agitation (nur in Studien bei bipolaren Störungen beobachtet).
Selten: Verwirrtheit.
Sehr selten: Tics, Halluzinationen.
Nicht bekannt: Zwangsstörunga, Albträumea.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schwindelgefühl (in einzelnen Studien bis zu 35%, bei Monotherapie seltener), Kopfschmerzen (bis zu 26%), Ataxie (bei Kombinationstherapie in bis zu 19%, bei Monotherapie seltener), Schläfrigkeit (bis zu 14%, bei Monotherapie seltener).
Häufig: Schlaflosigkeit, Tremor, Nystagmus.
Sehr selten: Unsicherheit, Bewegungsstörungen, Verschlimmerung eines vorbestehenden Parkinson-Syndroms, extrapyramidale Effekte, Choreoathetose.
Nicht bekannt: Aseptische Meningitisa (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Zunahme der Anfallshäufigkeita.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Diplopie (bis zu 25%, bei Monotherapie seltener), Verschwommensehen (bis zu 14%, bei Monotherapie seltener).
Nicht bekannt: Konjunktivitisa.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit (bis zu 18%, bei Monotherapie seltener), Erbrechen (bis zu 18%, bei Monotherapie seltener), Diarrhoe (bis zu 12%, bei Monotherapie seltener).
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Erhöhte Werte in Leberfunktionstests, Leberfunktionsstörung, Leberversagen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Exanthem (12─14%).
Gelegentlich: Lichtempfindlichkeitsreaktion
Selten: Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Angioödem, exfoliative Dermatitis, Leukodermie.
Sehr selten: Toxische epidermale Nekrolyse, DRESS/Überempfindlichkeitssyndrom (Drug Reaction with Eosinophilia and Systemic Symptoms).
Nicht bekannt: Alopeziea.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Arthralgie (nur in Studien bei bipolaren Störungen beobachtet).
Sehr selten: Lupus-ähnliche Reaktionen.
Nicht bekannt: Abnahme der Knochendichtea, Osteoporosea, Frakturena.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: tubulointerstitielle Nephritisa (kann in Verbindung mit einer Uveitis auftreten).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Müdigkeit (bis zu 10%).
Häufig: Rücken- und andere Schmerzen (nur in Studien bei bipolaren Störungen beobachtet).
a Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketing-Erfahrung.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Hämatologische Störungen und Lymphadenopathie
Hämatologische Störungen und Lymphadenopathie wurden sowohl im Rahmen des DRESS/Hypersensitivitätssyndroms als auch ohne dieses Syndrom beobachtet (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Erkrankungen des Immunsystems»).
Exantheme in Verbindung mit einem DRESS-Syndrom
Exantheme wurden auch als Teil eines DRESS-Syndroms (Drug Reaction with Eosinophilia and Systemic Symptoms), auch als Überempfindlichkeitssyndrom bezeichnet, beschrieben. Diese Erkrankung ist mit verschiedensten systemischen Symptomen assoziiert (vgl. nachfolgender Abschnitt und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
DRESS/Überempfindlichkeitssyndrom
DRESS/Überempfindlichkeitssyndrom einschliesslich Symptomen wie Exanthemen, Fieber, Lymphadenopathie, Gesichtsödem, Veränderungen von hämatologischen Parametern, Leber- und Nierenwerten (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») wurde beobachtet.
Extrapyramidal-motorische Störungen und Choreoathetose
Vereinzelt wurden extrapyramidal-motorische Störungen und Choreoathetose bei Patienten ohne entsprechendes vorbestehendes Grundleiden beschrieben.
Abnahme der Knochendichte, Osteopenie, Osteoporose und Frakturen
Es gibt Fallberichte über die Abnahme der Knochendichte, Osteopenie, Osteoporose und Frakturen bei Patienten, die Lamotrigin über eine lange Zeit angewendet haben. Der Mechanismus, über den Lamotrigin den Knochen-Metabolismus beeinflusst, ist nicht bekannt.
Suizidalität
Unabhängig von der Indikation, in welcher Lamotrigin verabreicht wird, kann es unter der Behandlung zu Suizidgedanken und suizidalem Verhalten kommen. In den nachfolgenden Tabellen sind die entsprechenden Befunde für die beiden Indikationen dargestellt:
Indikation Bipolare Störungen
Vergleich der Suizidalität in den Placebo-kontrollierten klinischen Studien

Lamotrigin

Placebo

OR (95% KI)

p-Wert

Suizidalität insgesamt

29/1212 (2,4%)

19/1054 (1,8%)

1,31 (0,73; 2,39)

0,46

davon

Suizidgedanken

19/1212 (1,6%)

15/1054 (1,4%)

1,08 (0,54; 2,18)

0,86

Vorbereitende Handlungen

1/1212 (0,1%)

0/1054 (0,0%)

inf (0,05; inf)

0,50

Suizidversuche

7/1212 (0,6%)

4/1054 (0,4%)

1,51 (0,43; 5,98)

0,56

Vollendete Suizide

2/1212 (0,2%)

0/1054 (0,0%)

inf (0,21; inf)

0,50

Indikation Epilepsie
Gepoolte Daten der Placebo-kontrollierten Studien mit insgesamt 11 Antiepileptika*
* darunter Lamotrigin (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)

Antiepileptika

Placebo

absolut

Prozent

absolut

Prozent

OR

Suizidalität insgesamt

104/27863

0,37%

38/16029

0,24%

1,58

davon

Suizidgedanken

67/27863

0,24%

29/16029

0,18%

1,33

Vorbereitende Handlungen

3/27863

0,01%

1/16029

<0,01%

1,73

Suizidversuche

30/27863

0,11%

8/16029

0,04%

2,16

Vollendete Suizide

4/27863

0,01%

0/16029

0,00%


Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.